Das Krafft-Epos




























Schriftrolle 20 (RR)
'Der letzte Konflikt von Aquariums'

Ich möchte, des weiteren Verständnisses für Unwissende, ein großes Geheimnis der Erzseher lüften. Um mir folgen zu können, ist es wichtig sich klar zu werden, dass wir keineswegs allein in diesem Universum existieren. Dem aufmerksamen Leser dürfte dieses Faktum eigentlich auch kaum entgangen sein können. Die Sub-Sequenz-Handlungen erwähnten bereits die Existenz von "Kreaturen mit merkwürdigen Tentakeln" die einen Sterblichen in einer Vision begegneten.

Dieser wichtige Abschnitt beschreibt eine Phänomen, dessen unbegreifliche Tragweite die wenigsten zu erfassen vermögen: Die Entstehung allen Lebens in diesem Bereich des Universums. Wir erinnern uns: Eine Kapsel wurde in die Oberfläche der Erde geschossen, die Krafft begann ihr Wirken.

Auch den Erzsehern ist eigentlich nichts über die Erschaffer dieser Krafft-Kapseln bekannt, es soll aber laut dem legendären Geschichtenerzähler Almustafa Khrlil Schriften aus der Zeit geben, in der die Erde nur eine öde Wüste war und nur heute gänzlich ausgestorbene Urwesen unter der Oberfläche lebten. Forschungen in diese Richtungen wären sicherlich erstrebenswert, aber sind nicht Gegenstand dieser Schriftrolle...

Es ist das Wissen um viele Krafftkapseln, dass mich mit euch teilen läst. Es ist außer Frage, dass eine große Anzahl dieser Kapseln existieren muss. Wie viele dieser Kapseln tatsächlich ganze Welten kreierten ist ungewiss. Ich möchte doch jetzt von einer Welt berichten, in die ich dank meiner seherischen Fähigkeiten blicken konnte. Der Zweck dieser Beschreibung ist, dass alle Seher und Verstehenden diesen Bericht als Hoffnungsträger aber auch als Warnung verstehen, um den vor uns stehenden Konflikt zu meistern...

Der Name des Planeten wäre in der Sprache der Eingeborenen zu kompliziert, deswegen nenne ich ihn nach seiner Beschaffenheit "Aquarius".

Die Oberfläche dieser Welt besteht tatsächlich zu 90% aus Wasser, welches nur an den Polkappen von Eis unterbrochen wird.

Das Wirken der Krafft hat hier ähnliche Bahnen genommen: Es entstanden primitive aber teilungsfähige Einzeller in der Ursuppe der heute den gigantischen Ozean Aquariuses darstellt. Da der Planet noch heute über einen heißen Kern verfügt waren die Bedingungen auf Aquarius besonders vorteilhaft. Da die Ursuppe praktisch von Unten geheizt wurde, ging die Entwicklung des Lebens hier wesentlich schneller voran, als auf der Erde. Das Fehlen jeglicher Sonneneinstrahlung ist für die Bewohner deswegen auch völlig unerheblich, da die Unterwasserheizung alle Vorgänge in Gang hält.

Ihr seht, es ist schwer Aquarius mit der Erde zu vergleichen, doch nahm die Entwicklung der Lebensformen einen ähnlichen Verlauf, wie auf der Erde: Primitive Urformen, die im Laufe von Jahrmillionen immer gottgleicher wurden. Die Kreaturen, die dabei dem Menschen am meisten ähneln sind große tintenfischartige Wesen, welche nebst dem Kopf sechs weitere tentakelartige Extremitäten aufweisen. Während diese Wesen in ihrer Frühphase ähnliche aggressive Tendenzen aufwiesen, wie der Mensch, schafften sie jedoch schneller den Sprung zu unsterblichen Wesen voller Liebe und Weisheit. Die Hochkultur dieser Wesen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, ist definitiv aber an späterer Stelle noch Aufmerksamkeit zu widmen.

Aber wie auch auf der Erde, war die Krafftkapsel, die Aquarius zum Leben erweckte, nicht allein in die Ursuppe getaucht. Auch hier hatte sich eine Negativblaupause der Krafft an der Kapseln befunden. Warum die Negativblaupause einen gänzlich anderen Verlauf nahm, als auf der Erde vermag ich nicht zu beantworten, aber sie erschuf eine zweite völlig andere Lebensform auf Aquarius: die bläulichen Scamps. Diese zweite Rasse entstand wesentlich später als die rötlichen Squids und bevölkerte riesige Unterwasserhöhlen nahe der beiden Polarkappen. Ihr Bewusstsein hatte eine sehr einfache Natur, aber auch sie beteten für ihren Schöpfer. Diese Welt wurde nun also von zwei Gruppen von Lebewesen bewohnt, die einen konträren Glauben hatten, wohingegen die Erde nur eine Rasse hat in denen die beide Kräf(f)te wirken. Dieser Unterschied ist sehr bedeutend, da es dem Menschen nicht vergönnt ist, sich selbst aus sich selbst zu reproduzieren, wohingegen die Scamps wie auch Squids zwittrig sind und sich somit auch äußerlich völlig einander gleichen.

Trotz ihrer Hochkultur wussten die gemeinen Squids nichts von den Scamps, nur wenige Hohepriester waren in der Lage, die Scamps in ihren Höhlen zu spüren. Und diese wenigen waren es, die durch ihr nachlässiges Handeln den letzten Konflikt von Aquarius zu dem machten, was er heute ist:

Dem Menschen wird sich die Aufgabe stellen, diejenigen zu stellen, die sich der wilden Nachgeburt verschworen haben, den Squids stellte sich die Aufgabe die dümmlichen Scamps zu vernichten, aber sie haben zu lange gewartet. Die kleine Kaste der Hohepriester wollte die Vorzeichen des Konfliktes nicht richtig deuten und tolerierten die drohende Gefahr.

Sie lebten ihre fetten Jahre und sprachen von Lieber, von der Liebe zur Krafft, doch sie entfernten sich immer mehr von den Lehren, die sie einst diktiert bekamen, und dann begann der Konflikt:

Die Höhlen wurden verlassen und sämtliche Squids schwammen in Richtung des Äquators von Aquarius. Doch keine kriegerischen Handlungen sollten diesen Konflikt entscheiden. Die Negativblaupause hatte eine Art von geschlechtliche m Gegenpol der Squids erschaffen, die diese völlig überraschten Kreaturen nun vergewaltigte oder sah es zunächst aus, aber im Laufe meiner Beobachtung stellte ich fest, dass sich die zwei Arten regelrecht suchten, um über einander herzufallen. Beide Arten zählten exakt die gleiche Anzahl an Individuen, was dazu führte, dass der gigantische Ozean von Aquarius zum Spielbecken für Millionen von Sinnen kopulierenden Scamps und Squids wurde. Die Vereinigung dieser Wesen ist von derartiger Intensität, dass sich kein Ende dieses fruchtlosen Vorgangs erahnen lässt.

Und so treiben sie jetzt und seit Jahrhunderten durch den Ozean in ihrer lethargischen Umarmung und die Städte und die Kultur der einst so herrlichen Squids ist verkommen. Diese unheilige Symbiose von jeweils einem Squid und einem Scamp ist doch wohl alles andere als erstrebenswert...Ich berichte von dieser Welt, um euch Seher und Verstehende damit einen Weg zu beschreiben, den der Krafft-Konflikt nehmen kann.



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